"Ich weiß heute ist eigentlich dein freier Tag, aber hey, du müsstest da mal einspringen."
Jap, das ist definitiv der Start in einen vielversprechenden Tag.
Zumindest bekam ich erfreuliche Post, dank dieser bin ich jetzt auch stolzer Besitzer eines Studentenausweises und darf mich nun offiziell gebildet fühlen.
Um meine Laune noch weiter zu heben, ging ich zur Bank, Geld abheben, um mir dann die Tage mal was schönes zu gönnen, das hatte ich mir meiner Meinung nach verdient.
Andererseits war ich, so als Mädchen eigentlich ständig der Meinung, dass ich mir mal wieder was gönnen könnte.
Da stürmte ich also begeistert in die Bank, huschte zum Geldautomaten und stellte voller Beigeisterung fest -
das mein Gehalt immer noch nicht überwiesen würde. Na GENIAL !
Ich unterdrückte mit scheinbar unmenschlicher Kaft die weinerliche Stimme in mir, die mir riet mich nun schmollend auf den Boden zu setzten und leise vor mich hin zu wimmern.
Das Leben ohne Geld ist doof, vor allem wenn man doch fleißig arbeitet.
Also dümpelte ich schleppenden Schrittes meiner heißgeliebten Arbeitsstelle entgegen, jedoch nicht ohne einen kurzen Zwischenstopp beim Dönermann einzulegen, um meinen Frust mit einer großen Pizza runterzuschlingen.
Um meine Begeisterung für meine Arbeisstelle zu erklären, ich arbeite seit gut 1 1/2 Monaten in einer Videothek. Plane aber jetzt schon meine gnadenlose Kündigung.
Der Grund ?
Sensationelle 4,80 die Stunde, plus eine Filialleitung, der es wichtig ist das man den Dienstplan einhält, selbst aber spontan entscheidet, das man dann doch mal mehr arbeiten könnte und den Plan in letzter Minute umwirft.
Somit war dies eine weitere Woche an dem ich nicht meinem allerliebsten (und auch einzigem) Hobby, dem Theater spielen nachkommen konnte, weil ich wieder spontan einspringen drufte.. zum dritten Mal hintereinander..
Während meiner Arbeitszeiten in der Videothek fällt mir erstaunlich oft auf wie quälend langsam die Zeit doch vergehen kann.
Man steht nämlich immer allein in der Filiale und da Videotheken ja doch schon irgendwie, bei diesem ganzen Internet ein absterbender Zweig sind, hat man auch mal so ne Stunde lang keinen einzigen Kunden.
Da bleibt genug Zeit, für kleine Schläfchen an den unbequemsten Orten, nen paar Runden "Solo-Porno-Ping-Pong",oder um rießige Kaugummiblasen zu machen, sich diverse "Was-wäre-wenn"Szenarien aus zu denken, in denen man die neue Freundin des Exfreundes, nunja sagen wir nicht ganz so fair behandelt, oder einfach die Ladenmusik in den aller schiefsten Tönen mit zu singen.
Wie Sie sehen meine Damen und Herren, der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt !
Nach so viel Entertainment, macht man dann abends um 10 den Laden zu, bringt das Geld zur Bank, natürlich ohne dass dies zur bezahlten Arbeitszeit dazu gerechnet wird, so Spaziergänge zur Bank kommen schließlich der eigenen Gesundheit zu gute und sind deswegen vollkommen gerechtfertig auch unentgeldlich.
Da man sich dann als Mädchen nach so einem Tag doch noch was Gutes tun will, entschließt man sich dann dazu, die eigentlich dunkelbraunen Haare, die durch einen Blondierungsversuch aber dunkelblond/orange geworden sind, doch noch in ein strahlendes blond zu hüllen.
Doch da mir nicht mal diese kleine Befriedigung gegönnt war, hat sich der Zustand meiner Haare nur soweit verbessert, als das ich nun keinen dunklen Ansatz mehr habe.
Also bleibt mir am Ende dieses Tages nichts mehr übrig als schmollend mein Leid ins Internet zu schreihen und Breaking Bad zu gucken, obwohl selbst Walter White, die Sache mit seinen Haaren und seinen Finanzen besser im Griff hat als ich. Hmpf !
Ta Ta und Gute Nacht, fuchsfee.
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PS. Um nochmal zum Ende ganz melodramtisch Kritik an unserer kapitalistischen Gesellschaft, aber auch und zwar vor allem an meinem leeren Konto zu äußern, ein Zitat vom fabulösen Oscar Wilde. |
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